Freitag, 20. April 2007
25.1.2007: Feuerzangenbowle
Heute haben wir wieder Gemeinschaftskunde und Peter erzählt uns eine Interessante Geschichte. Nebenbei erfahre ich, dass er 41 Jahre alt ist, was aber eigentlich nichts zur Sache tut. Er hat im letzten Sommer seinen Kapitänsschein gemacht. Unter anderem mussten die Anwärter bei dieser Prüfung während der dunklen Nacht sich an zwei Leuchtbojen oder Leuchttürmen orientieren und durch diese hindurchfahren. Wie er uns darauf erklärt ist dieser Prüfungsteil für die Bootsfahrt im Gebiet von Kalix vollkommen überflüssig, da es im Sommer nie dunkel wird und im dunklen Winter der Fluss sowieso zugefroren ist und ein fahren auf dem Fluss oder Meer unmöglich ist. Eigentlich ist diese ganze Ausführung, die Peter vor Svetlana und mir hält, ja recht interessant. Es gibt jedoch ein Problem. Stefan steht an der Tür hinter Peter und macht das, was man wohl als Faxen bezeichnen kann. Er schneidet Grimassen und macht allerlei anderen Unfug. Sowohl mir, als auch Svetlana fällt es sehr schwer, die Beherrschung zu behalten und sich auf Peters Worte zu konzentrieren. Wir sind beide froh, als Peter aufhört zu reden und wir wieder entspannen können. In der darauffolgenden Pause nehme ich wahr, dass es hier ja wirklich "wie in der Schule" ist und mir fällt sofort der alljährlich gezeigt Film "Feuerzangenbowle" ein. Noch einmal zurück auf die Schulbank. Wer findet die Idee nicht verlockend, wenn er oder sie diesen Film sieht. Und mir scheint es hier wirklich zu wiederfahren.
Nachmittags haben wir alle ein Einzelgespräch mit Anita. Sie erkundigt sich, wie es mir geht und ob ich mich gut eingelebt hätte. Ich erzähle ihr, dass ich fast die ganze Zeit sehr müde bin und sehr viel schlafe. Als sie meint, dass das ihrer Meinung nach auf die Luftveränderung und die Dauerschwedischbelastung in meinem Kopf zurückzuführen ist und dass ich nicht der erste Auslandsstudent sei, der damit zu kämpfen hätte, bin ich etwas beruhigt und hoffe, dass es in vielleicht zwei Wochen wieder besser sein wird.
Als ich am Nachmittag wieder in meinem Zimmer bin, höre ich mir bekanntes Trommeln und ein Keyboard über meinem Zimmer spielen. Ich denke mir, dass das ja auch etwas Gutes hat. Zumindest laufe ich jetzt keine Gefahr ein zu schlafen. Dummerweise merke ich nicht, dass das Trommeln nach einiger Zeit aufhört, schlaf ein und wache erst nach einer guten Stunde wieder auf.
Gegen Abend gibt es dann etwas besonderes. Das Cafe in Kalix hat heute bis 21:00 Uhr geöffnet und schließt nicht, wie üblich, um 16:00 Uhr. Also machen wir uns auf den Weg, um nach dem Einkaufen noch im Cafe vorbei zu schauen. Es ist nicht so richtig mit einem Cafe, wie ich mir eines vorstelle, vergleichbar. Es ist eher ein großer, meterhoher Saal. Den Cafe und alles andere holt man sich, wie in Schweden üblich, per Selbstbedienung. Die Ungemütlichkeit der großen Halle wird jedoch von der Inneneinrichtung ausgeglichen. An einer Wand hängen alte Filmplakate und an einer anderen stehen alte Radios. Außerdem gefällt mir die im Hintergrund laufende achtziger Jahre Rockmusik recht gut.
Auf dem Weg nach Hause kommen wir an verschiedenen Eisfiguren vorbei.

Eisfigur

Eisfigur

Hier weckt vor allem eine Eisfigur mit integriertem gegrilltem Truthahnbild mein Interesse. Was will uns der Künstler wohl damit sagen???

Eisfigur

Da es schon spät ist und wir alle recht gesättigt sind, verschieben wir das Volleyballspielen auf einen anderen Tag. Das kommt mir sehr recht, da mein Einsatz aufgrund des immer noch doch recht schmerzhaften Zehs wohl sowieso fraglich gewesen wäre.