Montag, 22. Januar 2007
08.01.2007: Luleå --> Kalix --> Folkhögskola
felix hubertus, 18:26h
Ich entscheide mich für die linke Seite, da mehr Menschen diesen Weg einschlagen. Da ich anscheinend doch recht zögerlich zu Werke gehe, steht plötzlich Björn neben mir und fragt mich auf Englisch ob ich zur Universität möchte. Ich erkläre ihm, dass ich eigentlich zur Folkhögskola nach Kalix. “Kalix“, zum ersten Mal höre ich, wie man Kalix auf schwedisch richtig ausspricht. Es klingt eigentlich ganz nett und gemütlich. Wenn man das “a“ nicht wie bei Katze ausspricht, sondern eher in die Richtung, wie ein dicker FC-Fan nach seinem siebten Kölsch das “ö“ von Köln ausspricht, dabei ein wenig einschläft und dann das lix so, wie bei Felix dranhängt, dann klingt das hoffentlich so, wie Björn “Kalix“ gesagt hat. Um nach Kalix zu kommen müsste ich zum Bahnhofsgebäude und 200 Meter dahinter wäre auch schon der Busbahnhof für den Bus nach Kalix. Welches Bahnhofsgebäude? Aber nach einigen Metern taucht es auf der linken Seite gelbleuchtend auf. Ich überlege noch ein Foto zu machen, aber das sieht hier einfach nicht fotogen aus. Vor dem Zug stehen drei Autos und es ist schlechtes Wetter und irgendwie habe ich auch keine Lust jetzt. Somit begebe ich mich hinter den Bahnhof und halte Ausschau nach dem Busbahnhof. Den finde ich zwar nicht, dafür ein Schild, dass die Richtung anzeigt und die Entfernung mit 200 Metern angibt. Als ich mich über den nasseisigen Schneematsch in Richtung Busbahnhof begebe und ab und an etwas wegrutsche, frage ich mich, wie oft es mich in den nächsten Wochen wohl auf die Schnauze hauen wird, weil ich als in Köln studierender ja so gar keine Erfahrung mit Eis auf dem Boden habe. Irgendwie sieht das hier alles doch etwas trist aus.
Beim Busbahnhof angekommen kaufe ich mir eine Karte für einen Bus nach Kalix und frage, welchen Bus ich nehmen muss. Der nette junge Mann, der mir die Karte verkauft, spricht leider so schnell, dass wirklich nicht einmal ein einziges Wort verstehe und es auch gar nicht weiter bei ihm versuche. Ich setze im Bahnhof auf eine Bank und schaue auf die Anzeigetafeln mit den Abfahrenden Bussen. Ein Bus nach Kalix ist erst für irgendwann nach 16:00 Uhr angezeigt. Jetzt ist es gerade einmal 13:25 Uhr. Das kann eigentlich nicht sein. Als der junge Mann hinter seinem Schalter kurz nicht zu sehen ist, mache ich es einer Frau gleich und nehme mir zwei Informationsprospekte von seiner Theke. Sehr gut. Hier stehen alles Buslinien mit Zeiten, wie ich sie bereits im Internet gesehen habe. Ich finde einen geeigneten Bus. Der nach Haparanda fährt über Kalix und startet laut Plan um 13:45 Uhr. Um sicher zu gehen, frage ich noch einmal die junge Dame neben mir und bekomme meine Vermutung bestätigt. Somit sitze ich wenig später im Bus nach Kalix, nachdem ich meinen Rucksack im Bauch des Busses verstaut habe.
Der Bus hält Anfangs immer wieder an Haltestellen in Luleå. Als nach einer Haltestelle gerade wieder angefahren ist, sehe ich durch die Frontscheibe, dass eine Frau noch in Richtung Bushaltestelle gerannt kommt. “Tja, verpasst!“ denke ich bei mir selber, muss aber erstaunt feststellen, dass der Bus einige Meter nach der Bushaltestelle direkt vor der Frau rechts ran fährt und sie einsteigen lässt. Anscheinend sind die Schweden wirklich so freundlich, wie man hier und da gesagt bekommt. Die Frau kommt zu mir, sagt etwas auf Schwedisch, legt ihre Tasche auf den Platz neben mir und geht zum Busfahrer vor, um sich eine Karte zu kaufen. Da ich noch so von der Situation fasziniert bin, verstehe ich nicht, was sie zu mir sagt und kann nur mit einem Häh?-wie Bitte?-Gesichtsausdruck reagieren. Während sie vorne beim Busfahrer steht komme ich mit Hilfe meines Wörterbuches zu der Erkenntnis, dass sie zu mir gesagt hat, dass sie da ja gerade noch mal pünktlich gekommen wäre. In Deutschland hätte sie da gerade mal noch eine Stunde auf den nächsten Bus warten können. Eine weitere interessante Beobachtung über das Verhalten schwedischer Busse mache ich außerhalb Luleås. Der Bus fährt auf der Landstraße, bzw. auf dem Schnee, der auf der Landstraße liegt. Weit vorne ist eine Bushaltestelle zu erkennen. und etwas später, dass an dieser Bushaltestelle einige Personen warten. Zu spät, bzw. zu viel Eis. Der Busfahrer tritt zwar kräftig auf die Bremse, aber der Bus rollt, bzw. hatte ich eher das Gefühl, dass es schliddern würde, bis ca. 40 Meter hinter der Busstation aus und bleibt somit nicht in der vorgesehenen Einbuchtung, sondern mitten auf der Strasse stehen. Aber die Leute haben den Bus auf jeden Fall alle bekommen. Auf der anderen Gangseite sitzt eine junge schwedische Mutter mit einem kleinen Jungen und ihrer Mutter. Der junge macht einen aufgeweckten, sympathischen Eindruck. Leider fängt er jedoch nach einer halben Stunde an zu schreien. Und lässt sich für die nächsten ca. 45 Minuten auch leider nicht mehr von Mama oder Oma beruhigen. Ich versuche die Sache positiv zu sehen. Jetzt kann ich wenigstens im Bus nicht mehr einschlafen. Draußen ist es nämlich bereits Dunkel und außer Schnee und hier und da sehr kleinen Dörfchen, an denen der Bus hält, gibt es eh nichts zu sehen. Und bei jeder kleinen Häusergruppe oder einzelnem Haus, an dem eine Person aussteigt, bin ich doch froh, dass ich in der Stadt groß geworden bin. Das ist mir doch zu krass. Kilometerweit nichts, außer dem eigenen Haus und Wald. Zehn Minuten bevor wir planmäßig in Kalix ankommen sollen, frage ich meine Nachbarin, ob sie mir sagen kann, wo ich in Kalix am besten aussteigen soll und ob es überhaupt mehrere Stationen gibt. Sie ist sich selber nicht sicher. Dafür fragt sie mich aus und erzählt mir viele Dinge, die ich nicht verstehe. Das einzige, was ich meine zu kapieren, ist, dass sie Lehrerin ist und vor Jahren mal in Köln war und sie das deutsche Schulsystem gut findet und die deutschen Lehrer gut seien. Und irgendwie habe sie schon so viele Schüler aus verschiedenen Ländern unterrichtet, aber es wäre noch nie ein deutscher dabei gewesen. Als wir in Kalix ankommen spricht sie mit dem Busfahrer und sagt mir, dass ich sitzen bleiben solle und der Busfahrer mir sagen würde, wann ich aussteigen müsse. Während den folgenden ca. 10 Minuten Busfahrt merke ich, dass Kalix doch größer ist, als gedacht und dass ich den Weg niemals mit Gepäck geschafft hätte. Geschweige denn gefunden. Daher sitze ich doch schon etwas glücklich im Bus, bis der Busfahrer unmissverständlich über das Mikrofon klar macht, dass an der nächsten Kreuzung alle aussteigen sollen, die zur Folkhögskola wollen. Das sind zu meiner Beruhigung, außer mir, noch ca. fünf weitere Jugendliche. Der Busfahrer steigt mit aus und zeigt eine dunkle Waldstraße hinunter: “ Folkhögskolan this way!“ Ich bedanke mich und laufe die Straße hinunter. Die anderen Jugendlichen sind in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Die scheinen also nicht zur Folkhögskola zu gehen. Während links die Straße verläuft, laufe ich auf einem Weg neben der Straße.
Ab und an kommen Straßen, bzw. besser gesagt größere Wege, die die Straße kreuzen. Ich scheine mitten in einer Einfamilienhaussiedlung am Rande von Kalix gelandet zu sein. Ist ja wie zu Hause. Aber wo soll hier eine Schule plus Internat für 90 Personen sein? Je länger ich laufe, umso mehr hoffe ich, dass mir der Busfahrer nicht nur die Richtung in das Viertel gezeigt hat, wo die Schule liegt, sondern, dass ich wirklich nur die Straße runterlaufen muss. Weiter vorne sehe ich eine leuchtende Bushaltestelle. Dort findet sich bestimmt eine Karte, um sich einen Überblick zu machen. Als ich die Haltestelle erreicht habe, sehe ich, dass sich dort überhaupt nichts findet. Ich finde nicht einmal einen Fahrplan. Wo bin ich hier nur gelandet? Aber es findet sich ein Name der Bushaltestelle. Und ich Lese von himmlischen Engelschören begleitet “Folkhögskola“. Direkt hinter der Haltestelle entdecke ich einen Parkplatz und dahinter ein großes Gebäude. Das muss wohl die Schule sein. Und es brennt sogar noch Licht. Und während ich schon durch den Schnee über den Parkplatz stapfe, sehe ich auch an der Kreuzung hinter der Bushaltestelle folgendes Schild:
Ich hab es geschafft! Ca. 26 Stunden nach Beginn meiner Reise!!!
Beim Busbahnhof angekommen kaufe ich mir eine Karte für einen Bus nach Kalix und frage, welchen Bus ich nehmen muss. Der nette junge Mann, der mir die Karte verkauft, spricht leider so schnell, dass wirklich nicht einmal ein einziges Wort verstehe und es auch gar nicht weiter bei ihm versuche. Ich setze im Bahnhof auf eine Bank und schaue auf die Anzeigetafeln mit den Abfahrenden Bussen. Ein Bus nach Kalix ist erst für irgendwann nach 16:00 Uhr angezeigt. Jetzt ist es gerade einmal 13:25 Uhr. Das kann eigentlich nicht sein. Als der junge Mann hinter seinem Schalter kurz nicht zu sehen ist, mache ich es einer Frau gleich und nehme mir zwei Informationsprospekte von seiner Theke. Sehr gut. Hier stehen alles Buslinien mit Zeiten, wie ich sie bereits im Internet gesehen habe. Ich finde einen geeigneten Bus. Der nach Haparanda fährt über Kalix und startet laut Plan um 13:45 Uhr. Um sicher zu gehen, frage ich noch einmal die junge Dame neben mir und bekomme meine Vermutung bestätigt. Somit sitze ich wenig später im Bus nach Kalix, nachdem ich meinen Rucksack im Bauch des Busses verstaut habe.
Der Bus hält Anfangs immer wieder an Haltestellen in Luleå. Als nach einer Haltestelle gerade wieder angefahren ist, sehe ich durch die Frontscheibe, dass eine Frau noch in Richtung Bushaltestelle gerannt kommt. “Tja, verpasst!“ denke ich bei mir selber, muss aber erstaunt feststellen, dass der Bus einige Meter nach der Bushaltestelle direkt vor der Frau rechts ran fährt und sie einsteigen lässt. Anscheinend sind die Schweden wirklich so freundlich, wie man hier und da gesagt bekommt. Die Frau kommt zu mir, sagt etwas auf Schwedisch, legt ihre Tasche auf den Platz neben mir und geht zum Busfahrer vor, um sich eine Karte zu kaufen. Da ich noch so von der Situation fasziniert bin, verstehe ich nicht, was sie zu mir sagt und kann nur mit einem Häh?-wie Bitte?-Gesichtsausdruck reagieren. Während sie vorne beim Busfahrer steht komme ich mit Hilfe meines Wörterbuches zu der Erkenntnis, dass sie zu mir gesagt hat, dass sie da ja gerade noch mal pünktlich gekommen wäre. In Deutschland hätte sie da gerade mal noch eine Stunde auf den nächsten Bus warten können. Eine weitere interessante Beobachtung über das Verhalten schwedischer Busse mache ich außerhalb Luleås. Der Bus fährt auf der Landstraße, bzw. auf dem Schnee, der auf der Landstraße liegt. Weit vorne ist eine Bushaltestelle zu erkennen. und etwas später, dass an dieser Bushaltestelle einige Personen warten. Zu spät, bzw. zu viel Eis. Der Busfahrer tritt zwar kräftig auf die Bremse, aber der Bus rollt, bzw. hatte ich eher das Gefühl, dass es schliddern würde, bis ca. 40 Meter hinter der Busstation aus und bleibt somit nicht in der vorgesehenen Einbuchtung, sondern mitten auf der Strasse stehen. Aber die Leute haben den Bus auf jeden Fall alle bekommen. Auf der anderen Gangseite sitzt eine junge schwedische Mutter mit einem kleinen Jungen und ihrer Mutter. Der junge macht einen aufgeweckten, sympathischen Eindruck. Leider fängt er jedoch nach einer halben Stunde an zu schreien. Und lässt sich für die nächsten ca. 45 Minuten auch leider nicht mehr von Mama oder Oma beruhigen. Ich versuche die Sache positiv zu sehen. Jetzt kann ich wenigstens im Bus nicht mehr einschlafen. Draußen ist es nämlich bereits Dunkel und außer Schnee und hier und da sehr kleinen Dörfchen, an denen der Bus hält, gibt es eh nichts zu sehen. Und bei jeder kleinen Häusergruppe oder einzelnem Haus, an dem eine Person aussteigt, bin ich doch froh, dass ich in der Stadt groß geworden bin. Das ist mir doch zu krass. Kilometerweit nichts, außer dem eigenen Haus und Wald. Zehn Minuten bevor wir planmäßig in Kalix ankommen sollen, frage ich meine Nachbarin, ob sie mir sagen kann, wo ich in Kalix am besten aussteigen soll und ob es überhaupt mehrere Stationen gibt. Sie ist sich selber nicht sicher. Dafür fragt sie mich aus und erzählt mir viele Dinge, die ich nicht verstehe. Das einzige, was ich meine zu kapieren, ist, dass sie Lehrerin ist und vor Jahren mal in Köln war und sie das deutsche Schulsystem gut findet und die deutschen Lehrer gut seien. Und irgendwie habe sie schon so viele Schüler aus verschiedenen Ländern unterrichtet, aber es wäre noch nie ein deutscher dabei gewesen. Als wir in Kalix ankommen spricht sie mit dem Busfahrer und sagt mir, dass ich sitzen bleiben solle und der Busfahrer mir sagen würde, wann ich aussteigen müsse. Während den folgenden ca. 10 Minuten Busfahrt merke ich, dass Kalix doch größer ist, als gedacht und dass ich den Weg niemals mit Gepäck geschafft hätte. Geschweige denn gefunden. Daher sitze ich doch schon etwas glücklich im Bus, bis der Busfahrer unmissverständlich über das Mikrofon klar macht, dass an der nächsten Kreuzung alle aussteigen sollen, die zur Folkhögskola wollen. Das sind zu meiner Beruhigung, außer mir, noch ca. fünf weitere Jugendliche. Der Busfahrer steigt mit aus und zeigt eine dunkle Waldstraße hinunter: “ Folkhögskolan this way!“ Ich bedanke mich und laufe die Straße hinunter. Die anderen Jugendlichen sind in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Die scheinen also nicht zur Folkhögskola zu gehen. Während links die Straße verläuft, laufe ich auf einem Weg neben der Straße.
Ab und an kommen Straßen, bzw. besser gesagt größere Wege, die die Straße kreuzen. Ich scheine mitten in einer Einfamilienhaussiedlung am Rande von Kalix gelandet zu sein. Ist ja wie zu Hause. Aber wo soll hier eine Schule plus Internat für 90 Personen sein? Je länger ich laufe, umso mehr hoffe ich, dass mir der Busfahrer nicht nur die Richtung in das Viertel gezeigt hat, wo die Schule liegt, sondern, dass ich wirklich nur die Straße runterlaufen muss. Weiter vorne sehe ich eine leuchtende Bushaltestelle. Dort findet sich bestimmt eine Karte, um sich einen Überblick zu machen. Als ich die Haltestelle erreicht habe, sehe ich, dass sich dort überhaupt nichts findet. Ich finde nicht einmal einen Fahrplan. Wo bin ich hier nur gelandet? Aber es findet sich ein Name der Bushaltestelle. Und ich Lese von himmlischen Engelschören begleitet “Folkhögskola“. Direkt hinter der Haltestelle entdecke ich einen Parkplatz und dahinter ein großes Gebäude. Das muss wohl die Schule sein. Und es brennt sogar noch Licht. Und während ich schon durch den Schnee über den Parkplatz stapfe, sehe ich auch an der Kreuzung hinter der Bushaltestelle folgendes Schild:
Ich hab es geschafft! Ca. 26 Stunden nach Beginn meiner Reise!!!